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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

EINSCHWINGENRAHMEN

Rahmen, der die > Laufräder nicht in gegabelter Bauweise, sondern einseitig
fixiert.

Vorteile: Leichterer Reifenwechsel, da das Rad nicht demontiert werden muß,
Herstellungsvereinfachung, in voluminöser Bauweise aus > Carbon oder > Aluminium
auch Gewichtsvorteile.

Herausragendes Beispiel ist der > Lotus-Rahmen, mit dem Chris Boardman 1992
Olympiasieger in der 4000-m-Verfolgung wurde.  Erster  serienmäßig gefertigter
Einschwingenrahmen: "Infinity" (Fa. Carbon Design, England).

Ein-schwing-tiefe
Andere Bez.f. > Einfederungsweg.

Einspeichanleitung
Um Felge und Nabe mit den Speichen zu einem Laufrad mit 36 Speichen zu verbinden
gilt für die allgemein übliche > Einspeichart der > Dreifachkreuzung folgende
Anleitung:

Anmerkung: Die zum Einspeichen erforderliche Speichenlänge können Sie nach dem
unter > Speichenlänge angegebenen Verfahren ermitteln.

1. Auf einer Nabenseite (beim Hinterrad mit der Zahnkranzseite beginnen)
Speichen so in den Nabenflansch einfädeln, daß abwechselnd einmal der
Speichenkopf und einmal der Speichenbogen nach außen zeigt.

2. Eine mit dem Bogen nach außen liegende Speiche wird nach links abgewinkelt
und als Speiche Nr.1 gekennzeichnet.

3. Nr.1 wird nun von einer Speichen überkreuzt, die fünf Speichenlöcher weiter
nach links in den Nabenflansch eingefädelt wurde und deren Kopf nach außen
weist. Entsprechend wird diese Speichen nun mit der Nr. 6 versehen.

4. Dieses erste Speichenpärchen wird jetzt links vom Ventilloch (mit einem
Freiloch Abstand) in die Felge gefädelt und vernippelt, Bild 1.

5. Nach links orientiert, das zweite Pärchen bilden: Es ist die nächste Speiche
mit dem Bogen nach außen (Speiche Nr. 3) und die nächste mit dem Kopf nach außen
(Speiche Nr.8), Bild 2.

6. Das zweite Speichenpärchen wird wie gehabt überkreuzt und ebenfalls nach
links orientiert mit je einem Freiloch Abstand in die Felge gefädelt und
vernippelt.

7. Es folgen nach gleichem Schema die Speichenpärchen mit den Nr. 5 und Nr. 10,
Nr.7 und Nr.12, Nr.9 und Nr.14, Nr.11 und Nr.16, Nr.13 und Nr.18, Nr.15 und Nr.2
sowie Nr.17 und Nr. 4.

8. Kontrolle: Alle Speichen mit dem Bogen nach außen müssen nach links
abgewinkelt sein und alle Speichen mit dem Kopf nach außen nach rechts und durch
das Kreuzen über den nach links abgewinkelten Speichen zu liegen kommen.

9. Die erste Speiche der Gegenseite wird genau unter dem Ventilloch von außen
durch den Nabenflansch gefädelt. Ihr Kopf liegt also außen auf dem Nabenflansch.

Diese Speiche ist mit R 2 ("R" für Rückseite) gekennzeichnet und wird der
Übersicht halber zunächst in das > Ventilloch eingesteckt.

10. Dann Flansch fortlaufend mit Speichen auffüllen - immer abwechselnd eine
Speiche mit dem Bogen nach außen, eine mit dem Kopf nach außen.

11. Die nach rechts zu übernächste der im Ventilloch steckenden Speiche (ihr
Speichenkopf liegt außen) ist die Nr. 1 der Gegenseite. Sie wird mit G 1
gekennzeichnet und bildet analog zur ersten Seite mit der Speiche, die fünf
Speichenlöcher weiter nach links in den Nabenflansch eingefädelt wurde, das
erste Speichenpärchen der Gegenseite.

12. Das erste Pärchen der Gegenseite und wird wieder links vom Ventil in die
Felge eingefädelt und vernippelt, Bild 3.

13. Es folgt, wiederum nach links orientiert, das Pärchen G3 und G8, bis die
Speichen G2 und G17 die letzten Felgenlöcher füllen.

14. Mit einem kleinen Schraubenzieher Nippel aufdrehen, bis das Speichengewinde
gerade unter den Nippeln verschwindet.

15. Beim Hinterrad die Speichen auf der Zahnkranzseite mit zwei weiteren
Nippel-Umdrehungen anziehen, damit das Laufrad annähernd mittig steht.

16. Die Peilung Felgenkante/Außenkante Gegenmutter von beiden Laufradseiten aus
zeigt, ob das Laufrad mittig steht.

17. Nun gleichmäßig die Speichenspannung erhöhen und im > Zentrierständer
(notfalls im "auf den Kopf" gestellten Fahrradrahmen) feinzentrieren.

18. Anschließend Nabenachse auf den Boden legen und Laufrad, Speiche um Speiche
vorarbeitend, kräftig nach unten drücken. Die Speichen der Unterseite sollten
sich dabei gerade so entspannen. Dann Laufrad umdrehen und gleiche Prozedur von
anderer Seite aus vornehmen. Abschließend nachzentrieren Es folgt, wiederum nach
links orientiert, das Pärchen R3 und R8, R 5 und R10 und so weiter, bis mit dem
Pärchen R17 und R4 alle Speichen in der Felge vernippelt sind.

So, damit wäre das Laufrad eingespeicht. Bei Vorderrädern ist natürlich die
Seite belanglos, nach der die Speichen abgewinkelt werden, da hier kein
Antriebsmoment übertragen werden muß. Da wir Menschen aber mehr oder weniger
"Gewohnheitstiere" sind, ist es ratsam auch hier den gleichen Abwinklung-Modus
beizubehalten um Fehler zu vermeiden.

Anmerkung: Um ein selbständiges Lockern der Speichennippel zu vermeiden, können
die Speichenenden vor dem Einspeichen entweder in Leinöl getaucht oder mit >
Sprühwachs behandelt wern. Weitere Möglichkeit, man läßt nach dem Einspeichen je
ein Tröpfchen Schraubenkleber zwischen Nippel und Speiche "einziehen".



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000