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Online-Glossar Velotechnik von Christian Smolik

KETTENBLATT

Vorderes "Zahnrad" des > Kettenantriebs, üblicherweise mit fünf Schrauben am
rechten > Kurbelarm befestigt.

Bei Rädern mit > Kettenschaltung ist für einfache Fahrräder nur ein Kettenblatt
vorgesehen, bei höherwertigen Rädern und > Rennrädern sind es zwei, >
Mountainbike, > Trekkingrad und > Reiserad sind drei Kettenblätter Standard.

Je größer das Kettenblatt gewählt wird (je mehr Zähne es also besitzt), desto
größer kann die > Übersetzung ausgelegt werden. Üblich sind:

52/42 Zähne für > Rennrad und viele > Gebrauchsräder;
48/38/28 Zähne/46/36/26 Zähne für > Mountainbike, > Trekking- und > Reiserad;
42/32/20 Zähne (sog. > Micro-Drive-Abstufung - mit kleineren Ritzeln ist bei
gleicher Übersetzungspalette feinere Gang-Abstufungen möglich.

42 - 70 Zähne
für > Bahnräder, je nach Wettbewerb, wobei die großen Zähnezahlen bei >
Steherrennen gefahren werden.

        Lochabstände
Der Lochabstand zur Befestigung der Kettenblätter, das sog. > Lochmaß, bestimmt
gleichzeitig das kleinste montierbare Kettenblatt. In der Tabelle finden Sie
Angaben über das kleinstmögliche Kettenblatt und dessen Lochmaß.

2. Tabelle Lochkreisdurchmesser/Lochmaß
Modell/Bezeichnung      Lochkreisdurch-
messer in mm    Lochmaß
in mm   min. mögliche Zähnezahl
Campa/Bahn       151     88,8    44
Campa alt                144     84,6    41
Campa neu        136             79,9            39
Shimano          130     76,4            38
Stronglight/Edco         122     71,7    36
MTB gr./mitt. Blatt      110     64,7    34
Microdrive gr./mitt. Bl.         95      55,8    32
Edco klein. Blatt        90      52,9    32
SR/Sugino        86      50,5    28
MTB klein.Blatt  74      43,5    24
Microdrive Shim. kl. Bl.         58      34,1    20
Microdrive Sunt. kl. Bl.         56      32,9    20
Da von den Produzenten mal das Lochmaß, mal der Lochkreisdurchmesser angegeben
wird, hier die Umrechnungsfaktoren:

          Lm = Ld x 0,588   (Lm steht für Lochmaß)
          Ld = Lm x 1,701   (Ld steht für Lochkreisdurchmesser)
        Zahnformen
Zur besseren Schaltbarkeit besitzen die Kettenblätter von modernen
Kettenschaltungsantrieben sog. "Schalthilfen": Gegenüber dem Kettenblatt von
schaltungslosen Normalfahrrädern sind die Zähne kürzer ausgeführt. Analog zu den
> Hyperglide-Ritzeln kommen darüberhinaus spezielle > Zahnformen sowie
Hilfszähne und Stütznieten zum Einsatz, so daß ein Kettenblattwechsel auch unter
Teillast erfolgen kann. Einzelheiten s. > Hyper-Drive, vgl. auch > Browning
System.

        Verschleiß
Kettenblätter werden bis hinunter zu den Standardgruppen heute in > Aluminium
ausgeführt. Bei hohen Antriebskräften (> Wiegetritt) benötigen die Kettenrollen
eine Kontaktfläche von 5-6 mm², die sich i.d.R. beim ersten harten Antritt durch
Materialverformung (s. > Materialfließen) bilden. Der weitere Verschleiß ist
relativ gering: Ein Kettenblatt hält je nach Verschmutzungsgrad u.ä.

15.000-35.000 km. Da auf die kleinsten Kettenblätter (Verhältnis Kurbellänge zu
Kettenblattradius) die größten Kräfte einwirken, werden sie von den meisten
Herstellern aus Stahl gefertigt. Vgl. auch > Kettenkraft.

17. November 1994 / 31. Januar 1996
s.a. > Primzahl-Kettenblatt.



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Copyright und redaktionelle Inhalte:
Dipl.Ing.FH
Christian Smolik 18.05.2000
technische Umsetzung:
Dipl.Ing.FH
Jörg Bucher zuletzt am 18.05.2000